Inflation: Euro-Geldmenge fast vervierfacht seit 1999

Viele Menschen denken bei „Inflation“ sofort an steigende Preise. Doch das ist nur die halbe Wahrheit.

Eigentlich meint Inflation das Aufblähen (lateinisch: „inflare“ gleich „aufblähen“) der Geldmenge, also das starke Wachsen der Geldmenge – also wie viel Geld in einem Währungsraum wie der Eurozone im Umlauf ist. 

Und genau hier liegt das Problem: Zwischen 1999 und Ende 2022 hat sich die Geldmenge im Euroraum fast vervierfacht – von rund 4.667 Milliarden auf über 16.000 Milliarden Euro.

Mehr Geld, geringerer Tauschwert!

Wenn viel neues Geld in Umlauf kommt, verliert jeder einzelne Euro an Kaufkraft bzw. Tauschwert. Man könnte sagen: Die Menge steigt, die Qualität sinkt. Ein Euro aus dem Jahr 1999 hat heute nur noch etwa den rein mengenmäßigen Tauschwert von 29 Cent. Das bedeutet: Für das gleiche Geld kann man heute viel weniger kaufen als damals – auch wenn das in den offiziellen Zahlen oft nicht so deutlich wird.

Aber warum kommt viel neues Geld in Umlauf? Weil die EZB neues Geld druckt bzw. es per Buchungssatz mit ein paar Nullen und Einsen auf Computerfestplatten neu schöpft. Und die EZB tut das, weil die staatlichen Akteure davon profitieren:

Durch die steigenden Preise nehmen auch die Steuereinnahmen zu. Beispiel: Wenn ein Produkt statt 100 nun 120 Euro kostet, steigt automatisch auch der Mehrwertsteuer-Anteil. Auch Löhne und Gehälter steigen – was wiederum mehr Einkommenssteuer für den Staat bedeutet.

Die EZB ein Währungshüter?

Gleichzeitig wachsen auch die Staatsschulden. Und wie durch Zauberhand wächst die Geldmenge oft im ähnlichen Tempo mit. Eine gefährliche Abwärtsspirale für die Euro-Kaufkraft im Portemonnaie der Menschen. 

Und die EZB generiert sich als willfähriger Erfüllungsgehilfe, die für immer aufgeblähtere Staatsfinanzen sorgt, und nicht als Währungshüter.

Statt also, wie es gesagt wird, die Geldmenge so zu steuern, dass es für Wirtschaft und Menschen unproblematisch ist und für Kaufkrafterhalt zu sorgen, wird die Inflation bewusst und vorsätzlich vorangetrieben und benutzt, um den Staat „durchzufinanzieren“. 

Die Folge: Durch Ausweitung der Geldmenge enteignen uns die EZB und das geldgierige Staats(un)wesen.

Was Sie einmal an Geldkaufkraft besaßen, besitzen Sie nun nicht mehr. Weil sie kraft Staatsmacht und EZB-Dazutun an den Euro gefesselt sind und „Ihre“ Euros immer weniger wert sind.

Schon seit einigen Jahren sind die Auswirkungen der Politik des hemmungslosen Gelddruckens für die Mittelschicht spürbar. Die Häuserpreise sind im Zuge der Geldschwemme deutlich dynamischer gestiegen als die Einkommen. Ergo kann sich der Durchschnittslohnbezieher kaum noch Wohneigentum leisten. Einige Menschen, auch diejenigen, die ihren wohlverdienten Ruhestand genießen wollten, sind kaum mehr in der Lage, ihre Lebenshaltungskosten zu bestreiten. Staatliche Kostentreiber, wie z. B. die Einführung der CO2-Besteuerung, die geplante Erhöhung der Lkw-Maut oder die Erhöhung der Grundsteuer, entfalten zusätzlich ihre negative Wirkung. 

Eine negative Wirkung, über die dann noch hinweggetäuscht wird …

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