Was machen Sie, wenn bei Ihnen am Abend in der Wohnung der Strom ausfällt? Vielleicht vermuten Sie einen Kurzschluss bei einem Ihrer Elektrogeräte, sodass eine Sicherung herausgeflogen ist und Sie im Dunkeln sitzen. Im Idealfall haben Sie eine Taschenlampe in Griffnähe. Die leuchtet Ihnen dann den Weg zum Sicherungskasten. Aber dort stellen Sie fest, dass alle Sicherungen an Ort und Stelle sind. Ein Nachbar klopft an Ihre Wohnungstür (denn die Türklingel hat ja auch keinen Strom): „Haben Sie auch keinen Strom?“
Schließlich stellen Sie fest, dass auch die Straßenbeleuchtung ausgefallen ist. Kein einziges Fenster der umliegenden Häuser ist beleuchtet. Der Strom ist im ganzen Viertel ausgefallen. Vielleicht sogar in der ganzen Stadt? Sie können das nicht überprüfen, denn der Fernseher geht nicht, genauso wenig Ihr Radio, Ihr Handy hat zwar noch Akkuleistung, aber der WLAN-Empfang wie auch das Mobilfunknetz sind weg.
Und dann sitzen Sie, während der Kühlschrank taut, bei Kerzenschein in Ihrer Wohnung und warten, bis der Strom wieder fließt. Und bei uns in Deutschland werden Sie unter normalen Umständen nicht lange warten müssen. Aber was ist, wenn die Umstände dann doch einmal nicht „normal“ sind? Wie zahlen Sie zum Beispiel in einer solchen stromlosen Situation?
Alltag ohne Strom oder Netz – was dann?
Ohne Strom steht der Alltag, wie wir ihn kennen, still. Alle Haushaltsgeräte funktionieren nicht, unsere üblichen Kommunikationswege sind verstellt, selbst die Wasserversorgung ist kritisch, weil elektrisch betriebene Pumpen nicht laufen.
Das ist natürlich beim Geld nicht anders. Alle digitalen Zahlungen, über Karten, die ein Kartenlesegerät und eine Netzanbindung brauchen, über das Smartphone, fallen aus.
Bei einem großflächigen Stromausfall in Spanien und Portugal waren digitale Zahlungen und Geldautomaten teils außer Betrieb – vielerorts konnte man nur noch mit Bargeld bezahlen. Die niederländische Zentralbank rät Verbrauchern, Bargeld griffbereit zu haben – für den Fall, dass elektronische Zahlungssysteme für mehrere Tage ausfallen. Wie anfällig das elektronische Zahlen ist, hat sich bei uns in Deutschland zum Beispiel am 24. Mai 2022 gezeigt, als ein Fehler bei einem zentralen Terminal, über den viele Kartenzahlungen liefen, dazu führte, dass bundesweit Einkäufe in Supermärkten, Drogerien und an Tankstellen zeitweise nur noch per Barzahlung möglich waren.
Es muss ja nicht immer der flächendeckende Stromausfall sein, auch ein Software-Fehler, ein lokaler Stromausfall, ein veraltetes Lesegerät, eine Hacker-Attacke – all dies führt zu der Erkenntnis: Bargeld ist nicht altmodisch – es ist ein Notfallplan.
Sicherheit durch Bargeld
Wenn das digitale System stirbt, haben Kartenlesegeräte keinen Strom oder kein Netz. Bank‑Apps funktionieren nicht mehr, weil das Internet ausgefallen ist. Geldautomaten sind tot, weil sie keinen Strom oder keine Verbindung haben. Ein digitales Zentralbankgeld (CBDC) wäre in solchen Fällen genauso betroffen – denn es braucht Infrastruktur.
Ein Währungssystem, das allein auf digitale Währung setzt, zum Beispiel den digitalen Euro, würde Ihnen nicht mehr ermöglichen, die Waren oder Dienstleistungen zu bezahlen, die Sie brauchen.
Bargeld gibt Ihnen die Sicherheit, dass dies noch geht: Denn mit Bargeld können Sie, auch wenn es keinen Strom gibt oder wenn Hacker das Netz lahmgelegt haben, Brot, Wasser oder Medikamente kaufen.
Bargeld macht uns ein Stück weit unabhängig von der Technik und das gibt Sicherheit.
Für echte Unabhängigkeit und Freiheit brauchen wir Zahlungsmittelvielfalt. Bargeld gehört auf jeden Fall zu diesem „Zahlungsmix“ dazu. Es ist kein Relikt – es ist ein Sicherheitsnetz.
PS: Jetzt die Petition „Lasst uns unser Bargeld!“ unterschreiben: https://freies-geld.de

